Dez. 2014: Offizielle Eröffnung des »Salon Schwarz auf Weiss« in Stuttgart

Am 29. November 2014 war es soweit: die offizielle Eröffnung mit vielen Gästen - mit Freunden, Biografiekolleginnen und -kollegen, mit Kursteilnehmerinnen, mit Fans der Schauspieler und all denen, die sich für meine Arbeit als Journalistin und Biografin interessieren.
Mein ganz besonderer Dank gilt den Schauspielern für ihre Lesungen: Jochen Striebeck und den Geschwistern Knut Hinz und Dinah Hinz.
Das Eröffnungsprogramm startete mit einer Premiere: Dinah Hinz, ihr Bruder Knut Hinz und Jochen Striebeck standen noch nie zuvor gemeinsam auf einer Bühne. Die Karrieren der Schauspieler nahmen nach ihren Schauspielausbildungen in München und Hamburg Fahrt auf in unterschiedliche Sparten der Theater-, Film- und Fernsehwelt.
Knut Hinz (z.B. Schauspielhaus Hamburg, »Tatort«, »Schwarzwaldklinik«, »Lindenstraße«) las eindringlich aus der Autobiografie »Da geht ein Mensch - Roman eines Lebens« des jüdischen Schauspielers Alexander Granach (1890-1945). Das Publikum hörte mit Staunen, wie weit ein Schauspieler gehen kann, wenn es ihn unaufhaltsam zur Bühne drängt: Granach begradigte seinen Weg buchstäblich, in dem er sich seine X-Beine schmerzhaft operativ, aber bühnengerecht geradebrechen ließ.
Jochen Striebeck (z.B. Ensemble der Münchner Kammerspiele, Synchronstimme von Donald Sutherland und Clint Eastwood), rezitierte dann mit mächtiger Stimme eine Anzahl unterhaltsamer Texte: »Kuddeldaddeldus Geschichte vom Rotkäppchen« von Joachim Ringelnatz, »Die Geheimnisse von Wagners Festspielhaus in Bayreuth«, bis hin zu Wilhelm Buschs (selbst-)ironischem »Der alte Narr«: »Ein Künstler auf dem hohen Seil, der alt geworden mittlerweil …«.
Dinah Hinz hat ihr 65-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert und ist auf den (Tournee-)Bühnen zwischen Hamburg und Zürich zuhause, zudem Sprecherin vieler Hörspiel- und Filmproduktionen (z.B. Synchronstimme von Liz Taylor). Fröhlich leicht las sie, was dereinst in Briefen festgehalten: Schräges von Karl Valentin (ein Brief, in dem sich das Wort »Schreiben« gefühlte 167 Mal wiederholt), eine kindliche Briefbeichte über diverse Malheurs an die schockierten Eltern, und »Der Werwolf« (»… des Weswolfs, Genitiv sodann, dem Wemwolf, Dativ, wie mans nennt …«) von Christian Morgenstern. Dinah Hinz beschloss das Programm mit Joseph Beuys' Aufforderung: »Lass dich fallen …«.

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